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„Frage nicht, wie Du ChatGPT verhindern kannst…“

Am 13.3.2023 fand in der HHU eine Sonderveranstaltung zum Thema "ChatGPT und universitäre Lehre: Wie gehen wir damit an der HHU um?" statt. Die Veranstaltung wurde durch das HeiCAD initiiert und organisiert. Im großen Hörsaal 3D kamen ca. 160 Lehrende der HHU und Interessierte zusammen, um zum einen mehr über die Funktionsweise von ChatGPT zu erfahren und zum anderen zu diskutieren, wie man dem Programm in Zukunft adäquat in der Lehre begegnen könnte.

Für Durchblick sorgten die drei eingeladenen Referent:innen: Prof. Dr. Milica Gašić und Dr. Michael Heck vom Institut für Informatik/Arbeitsgruppe Dialogsysteme und Maschinelles Lernen der HHU und Dr. Peter Salden, Leiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik an der Ruhr-Universität Bochum.

Michael Heck gab zunächst eine auch für Nicht-Mathematiker:innen sehr verständliche Einführung in die Funktionsweise des aktuell medial aufgeladenen Themas ChatGPT. Heck erklärte nicht nur die generische Funktionsweise des neuronalen Netzwerks, das dem Dialogsystem zugrunde liegt, sondern skizzierte auch einen Überblick über die unterschiedlichen Entwicklungsstufen: von GPT1-3 über InstructGPT hin zu ChatGPT. Von dieser Ausrollung des Themenfeldes in Bezug auf die technischen Grundlagen der Funktionsweise des Chatbots, die durch Statements von Milica Gašić in ihrer epochemachenden Wirkung noch ergänzt wurden, startete Dr. Peter Salden mit seinem Part über die didaktischen Herausforderungen im Einsatz des Chatbots in der Bildung, insbesondere der universitären Lehre. Salden begann mit den Schulaufgaben seiner Kinder in unterschiedlichen Feldern, die durch ChatGPT allesamt – auch in argumentativen Fächern wie Religion – gelöst werden konnten. Er erläuterte im Anschluss, wo und wie der Chatbot im Unterricht eingesetzt werden könnte und bereits auch schon wird und ging auch auf die Veränderung der rechtlichen Beurteilung dieser maschinell erzeugten Texte ein, etwa dann, wenn es um Ansprüche des Urheberrechts geht.

Zentraler Satz des Nachmittags aber war: „Frage nicht, wie Du ChatGPT verhindern kannst, sondern wie KI möglichst schnell in Dein Fach integriert wird.“ Hier plädierte Salden dafür, das System ChatGPT nicht aus dem Unterricht – ob Schule oder Universität – zu verdammen, sondern zu lernen, wie wir alle damit möglichst produktiv umgehen können (und den damit immer unterschwellig mitschwingenden Täuschungsversuch nicht als Regelfall, sondern Ausnahme anzusehen). Ein klares Fazit also, Dialogsysteme wie ChatGPT in Zukunft in die Bildung zu integrieren.

Zur Vertiefung des Themas:

Handlungsleitfaden des NRW-Ministeriums für Schule und Bildung

"Didaktische und rechtliche Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung" des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik Bochum.

Autor/in: SR
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