Am Mittwoch, den 18. November, gab es einen weiteren spannenden Vortrag in unserer HeiCADLecture Serie: Dr. Bennett Kleinberg von der Tilburg University und dem University College London diskutierte sowohl Hoffnungen als auch Herausforderungen in den Datenwissenschaften am praktischen Beispiel der Verbrechensforschung.
Dabei verdeutlichte er anhand seiner aktuellen Studie zur zeitlichen Entwicklung eines rechtsextremen Internetforums, wie gut sich Phänomene wie z.B. die Häufigkeit extremistischer Posts von besonders aktiven Usern mathematisch modellieren lassen. Eine Hoffnung im Bereich der Datenwissenschaften ist, aufgrund der Fülle an Daten, Werkzeugen und Programmier-Expertise, menschliches Verhalten umfangreich und detailliert erforschen zu können.
Auf der anderen Seite zeigte Dr. Kleinberg methodische Grenzen auf. Anhand zweier Studien zur Validität von Labeln für Emotionen, die aus Kurztexten und Tweets abgeleitet wurden, demonstrierte er, dass diese oft nicht mit den wahren zugrundeliegenden Emotionen übereinstimmen. Daher ist deren Verwendung problematisch. Insgesamt plädiert Dr. Kleinberg dafür, den Fokus auf fundamentale Methoden in den Datenwissenschaften nicht zu verlieren, um Vergleichbarkeit, Eindeutigkeit und Transparenz zu schaffen.