Zum Inhalt springenZur Suche springen

Heine und Lovelace fragen nach...

Hier wird von nun an unsere neue Serie "Heine und Lovelace fragen nach..." erscheinen. Darin werden Heinrich Heine und Ada Lovelace zentrale Begriffe aus der Welt der Künstlichen Intelligenz und Datenwissenschaft zusammen mit Wissenschaftler:innen aus der Manchot Forschungsgruppe in Videosequenzen erklären. Die Begriffe bewegen sich dabei im Forschungsfeld der vier Use Cases Gesundheit, Wirtschaft, Politik und Recht der Forschungsgruppe. Die Erklärvideos werden nicht länger als eine Minute dauern. Sie sollen kurz und prägnant komplexe Themen für alle interessierten Personen außerhalb der KI-Forschung verständlich machen.


Wie könnte es abgelaufen seinwäre Programmiererin Ada Lovelace ihrem Zeitgenossen Dichter Heinrich Heine im London der 1840er Jahre über den Weg gelaufen? Letzterer hielt sich tatsächlich zeitweise in London auf und hätte sich wahrscheinlich als interessanter Gesprächspartner erwiesen.

Die technikbegeisterte Ada Lovelace sitzt während ihrer Mittagspause auf einer Bank in ihrem Lieblingspark St. James’ und brütet über ihren ‚Notizen‘. „Gestatten Sie?“, fragt ein älterer Mann mit deutschem Akzent. „Ich bin durch Ihr grübelndes Gesicht auf Sie aufmerksam geworden. Sie schreiben...?“. „Mathematik ist eine Sprache“ beginnt Lovelace ihre Überlegungen zu erklären. Es gebe da eine Maschine, die das Potenzial habe, Zahlen, Symbole, Bilder und Text zu verarbeiten. Es sei sogar möglich, dass die Maschine Musikstücke komponiere. Heinrich Heine verstand sich auf Worte und deren Bedeutung, aber dies erschien ihm neu. Die beiden vertiefen sich in einGespräch über Mathematik und Poesie, während sie durch den Park in die Richtung liefen, wo sich die wunderliche Maschine befinden sollte… 

Heine & Lovelace Fragen nach… 

Mit Forscher:innen der HHU, u.a. Joana Grah, Philipp Spohr, Sebastian Scharf, Anna Rommerskirchen, Larissa Pomrehnund Camilla Krämer.

Mit unserer Serie möchten wir komplexe Begriffe aus der Welt der Künstlichen Intelligenz und Datenwissenschaften in wenigen Minuten für jede interessierte Person verständlich machen. 

Einmal im Monat, am jeweils zweiten Mittwoch, gibt es eine neue Folge!

Heinrich Heine (1797 – 1856), Schriftsteller, Dichter, Journalist und Namenspatron unserer schönen Universität, war Teil der Bewegung des jungen Deutschlands und gilt als „Überwinder“ der Romantik. Er schrieb politische und satirische Texte, für die er zu seiner Zeit gelobt, aber auch kritisiert und sogar verboten wurde, sodass er aufgrund von antisemitischen Anfeindungen im Pariser Exil leben musste. Bevor er sich dorthin begab, unternahm er einige Reisen, beispielsweise nach England. Deren Eindrücke verschriftlichte er als ironische und wenig sachliche „Reisebilder“.

„Ich habe das Merkwürdigste gesehen, was die Welt dem staunenden Geiste zeigen kann, ich habe es gesehen und staune noch immer — noch immer starrt in meinem Gedächtnisse dieser steinerne Wald von Häusern und dazwischen der drängende Strom lebendiger Menschengesichter mit all ihren bunten Leidenschaften, mit all ihrer grauenhaften Hast der Liebe, des Hungers und des Hasses — ich spreche von London.“ (Heinrich Heine)

Ausgehend von den geografischen Lagen seiner Wohnorte hatte Heine verschiedenste Berührungspunkte mit England – wie Handelsbeziehungen, persönliche und künstlerische Interessen. Der starke Einfluss, den der englische Dichter Lord Byron, derVater von Ada Lovelace, auf Dichter aus Deutschland und auch Heine ausübte, stellt eine reale Verbindung zwischen den beiden Charakteren unserer kleinen Geschichte her.

Ada Lovelace (1815 – 1852) war eine Mathematikerin und Schriftstellerin, die heute für ihre Arbeit an Charles Babbages „Analytical Engine“ bekannt ist. Nach einem Jahrhundert wird ihre visionäre Leistung heute endlich anerkannt, die zu Lebzeiten und weit darüber hinaus nicht erkannt werden konnte.

Ada Lovelace wächst bei ihrer mathematisch interessierten Mutter Anne Isabella Noel-Byron auf, die von Lovelace‘sVater, dem romantischen Dichter Lord Byron, nach ihrer Geburt verlassen wird. Wohl aus einer Abneigung gegen diesen streicht die Mutter die künstlerische Ausbildung für ihre Tochter und legt den Schwerpunkt stattdessen auf deren naturwissenschaftliche Ausbildung, obwohl es sich dabei nicht unbedingt um typische Themeneiner jungen Frau zu Beginn des 19. Jahrhunderts handelte.

Verschiedene glückliche Fügungen ermöglichten es Ada Lovelace, dass sie 1843 die Schriften von Luigi Menabreas über die „Analytical Engine“ von Charles Babbage übersetzen kann. Ihre daraus entstandenen sogenannten „Notes“, beinhalten einen Plan, wie die Maschine mit einem Code programmiert werden kann, der Bernoulli-Zahlen berechnet. Ada Lovelacegilt somit als erste Person, die einen Algorithmus geschrieben hat, den ein Rechner hätte ausführen können. Jedoch waren Babbages Pläne der Zeit weit voraus und seine Maschine konnte nie fertiggestellt werden.

Verantwortlichkeit: