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Was hat KI mit dem Künstler Raffael zu tun?

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Prof. Dr. Katharina Zweig im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus Pfeffer

Die Frage ist eher: Was könnte KI mit dem Künstler aus der Renaissance zu tun haben? Katharina Zweig machte für ihre außergewöhnliche HeiCADLecture am vergangenen Montag das Experiment und setzte mithilfe einer generativen KI Roboter zwischen die Gelehrten und Philosophen. Eine plakative Spielerei? Nicht unbedingt, wenn man den inspirierenden Vortrag „Besser entscheiden mit Maschinen?“ von Katharina Zweig, einer der aktuell engagiertesten KI-Forscherinnen des Landes und darüber hinaus, gehört hat.

Die Gäste im Haus der Universität hatten die Gelegenheit, besser zu verstehen, wie Entscheidungen mit KI oder durch KI funktionieren und welche Möglichkeiten und Grenzen sich dabei bieten. Dabei ging es unter anderem um Fragen wie: „Versteht“ der Computer wirklich das, was er errechnet? Oder schlägt er nur nach Mustern und Vorgaben vor und hält sich streng an Regeln, die bisweilen dem menschlichen Verstand zuwiderlaufen? Welchen Unterschied gibt es zwischen „Entscheiden“ und „Bewerten“? Die Informatikerin der Universität Kaiserslautern erklärte anschaulich, wie ein Entscheidungsprozess in der Maschine erzeugt wird und welche Sachverhalte damit schon ganz gut und zuverlässig entschieden werden können; aber auch, bei welchen es gar nicht funktioniert und warum maschinelles Lernen z. B. lieber nicht zur Bewertung von schulischen Leistungen eingesetzt werden sollte.

Im weiteren Verlauf des Vortrags ließ die Vortragende immer stärker erkennen, dass zur Beantwortung der großen Fragen, die sich beim Einsatz der Künstlichen Intelligenz im Spannungsfeld zwischen der Technik, dem Menschen und seiner Umwelt auftun, interdisziplinäre Perspektiven eine immer wichtigere Rolle spielen werden. Gegenseitiger Austausch der Fächer darüber, wie einerseits die Technik im Inneren funktioniert und andererseits welche ethischen, rechtlichen und philosophischen Konsequenzen ihre Verwendung in der Welt hat, und wie sich beides wechselseitig bedingt und formt, wird in Zukunft eminent wichtig, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beurteilen zu können. Das ist ein schmaler Grat, den (noch) nicht viele gehen können. Katharina Zweig ist eine davon, die es kann, und das macht ihre Vorträge so bereichernd!

In Raffaels „Schule von Athen“ übrigens – und das kann man, wenn man mag, als subtile Anspielung verstehen – saßen die Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen noch selbstverständlich zusammen und diskutierten. Philosophen, Künstler und Mathematiker …

 

Autor/in: Saskia Reither
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